Projekte

Spielzeugfreie Zeit in der KITA Pirateninsel

Im Zuge unserer Auszeichnung zur Nachhaltigen KITA im Juli 2017, haben wir uns u.a. auch mit dem Thema Konsum beschäftigt. Da wir merkten, dass wir sehr viel besitzen und wir dies auch teilweise nicht schätzen oder nicht zu nutzen wissen, haben  wir gemeinsam mit den Kindern überlegt, wie wir diesem entgegenwirken können.

Die Erzieherinnen haben sich lange mit dem Thema Spielzeugfreie KITA beschäftigt, wie zum Beispiel diese Zeit gestaltet werden kann und welche Kompetenzen die Kinder dadurch erweitern können. Als wir uns sicher waren, dass diese Zeit nützlich für die Kinder werden würde legten wir den Zeitraum fest. 

Als Erstes räumten wir mit den Kindern die Spielzeuge weg und wählten die Gruppenmaskottchen, um den Kindern zu erklären, dass die Spielzeuge in den Urlaub fuhren. Die Gruppenmaskottchen erklärten auch, dass sie Briefe und Fotos aus dem Urlaub schicken würden.  Die Kinder hatten dabei großen Spaß und bestaunten am Ende die leeren Räume. 

Als die ersten Kitatage ohne Spielzeug los gingen erwarteten wir große Langeweile, doch schnell beschäftigten die Kinder sich, spielten fangen, erzählten sich Geschichten oder malten. 

Wir waren fasziniert, wie kreativ und Ideenreich die Kinder durch diese Zeit wurden. Die Kinder fragten nach vielen Alltagsmaterialien, wie Kartons oder Küchenrollen und daraus bastelten sie Eisdielen, Häuser, Autos oder Sprachrohre. 

 

Auch bewegten sich die Kinder sehr viel, sie liefen durch die KITA, nutzten neue Flächen für Höhlen oder zum Springen. Sie wurden in ihren Bewegungen sicherer und intensiver. 

Die Kinder begegneten sich auf anderen intensiveren sozialen Ebenen, gingen in Verhandlungen ein und schlossen neue Freundschaften. 

FAZIT:

Wir versuchen weniger Spielzeug in den Gruppen zu haben und mehr auszutauschen, was manchmal gar nicht so leicht ist. Wir sind offener in der Nutzung der Materialien. Es gibt kleine Veränderungen, die auch jetzt noch zu spüren sind. Die Kinder spielen nicht nur nach Anleitung, sondern viel freier und phantasievoller. Sie sind nicht mehr auf Spielzeug angewiesen. Sie spielen mehr und intensiver Rollenspiele.

Am Ende empfanden wir, die Eltern und Kinder, diese Zeit als sehr intensiv, herausfordernd, fördernd und nützlich. Wir werden dieses Projekt gerne zu gegebener Zeit wiederholen.

Kira Weber
Stellvertretende Leitung

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